Bodenfeld-Konferenz: Unterbringung Geflüchteter

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Die Landkreisverwaltung Göppingen plant, das ehemalige Hotel Opus erneut für die Unterbringung von Geflüchteten zu nutzen. Um die Anwohnerschaft hinreichend zu informieren, fand am 9. Juli eine Bodenfeld-Konferenz zum Thema statt. Landkreisverwaltung und Stadtverwaltung standen den Bürgerinnen und Bürgern Rede und Antwort.

Nachdem bereits letztes Jahr Geflüchtete in der Anschlussunterbringung im ehemaligen Hotel Opus wohnten und das Gebäude seit Ende 2023 leer steht, soll die Einrichtung zukünftig für die vorläufige Unterbringung von Geflüchteten genutzt werden. Um dem großen Interesse vieler Anwohnerinnen und Anwohner an der geplanten Unterkunft für Geflüchtete gerecht zu werden, informierten Oberbürgermeister Alex Maier und Landrat Edgar Wolff, jeweils mit Mitarbeitenden ihrer Verwaltungen, über den aktuellen Stand der Planung, die Auswirkungen auf die Nachbarschaft und die Maßnahmen zur Gewährleistung einer guten Einfügung in die Nachbarschaft. Zu den Experten gehörten außerdem Erste Bürgermeisterin Almut Cobet, der Geschäftsführer der WGG Thomas Felgenhauer, der Leiter des Polizeireviers Göppingen Dominik Köhler, die Integrationsbeauftragte der Stadt Göppingen Sandra Corvelyn, der Leiter des Fachbereichs Stadtentwicklung und Stadtplanung Franz Schneider sowie vom Landratsamt der Dezernent für Jugend und Soziales Marco Lehnert und Frau Krückel, stellvertretende Abteilungsleiterin Asyl- und Flüchtlingswesen.

FAQ zur Unterbringung von Geflüchteten im ehem. Hotel Opus

Wer ist für die Unterbringung von Geflüchteten im ehem. Hotel Opus zuständig?

Im ehemaligen Hotel Opus sollen zukünftig Geflüchtete in der vorläufigen Unterbringung wohnen. Asylsuchende verbleiben solange in der vorläufigen Unterbringung bis ihr Asylverfahren abgeschlossen ist, max. jedoch zwei Jahre. Hier ist der Landkreis zuständig. Der Landkreis ist gesetzlich dazu verpflichtet die Geflüchteten in den verschiedenen Gemeinden und Städten unterzubringen. Um die Unterbringung zu steuern kann die Stadt dem Landkreis Wohngebäude zur Unterbringung anbieten. In Falle des ehem. Hotel Opus ist dies über die WGG erfolgt. Damit kann die Stadtverwaltung beeinflussen wo die Menschen, die die Stadt unterbringen muss, wohnen werden. Andernfalls blieben die Standorte der Unterbringung dem Zufall und dem Angebot aus privater Hand überlassen.

Was ist im ehem. Hotel Opus geplant?

Das ehem. Hotel Opus wurde bereits im Jahr 2023 für die Unterbringung von Geflüchteten in der Anschlussunterbringung (Zuständigkeit: Stadt Göppingen) genutzt. Anschlussunterbringung bedeutet, dass diese Personen bereits als Flüchtlinge anerkannt wurden oder dass die Personen mehr als zwei Jahre in einer vorläufigen Unterbringung wohnten und daher ausziehen durften. Jede Kommune im Landkreis ist verpflichtet (im Verhältnis zur Einwohnerzahl) Personen in die Anschlussunterbringung aufzunehmen. Aktuell steht das ehem. Hotel Opus leer. Stadtverwaltung und Landkreis sind sich aber einig, dass das Gebäude zukünftig für die vorläufige Unterbringung von Geflüchteten genutzt werden soll. Aufgrund weiterhin hoher Bedarfe und Zugangszahlen müssen insbesondere auch kurzfristige Plätze zur Verfügung gestellt werden.

Im „Hotel Opus“ können zukünftig maximal 45 Personen untergebracht werden. Aktuell ist vorgesehen, dass sowohl Einzelpersonen als auch Familien aus unterschiedlichen Herkunftsländern dort untergebracht werden. Dabei sollen dort zukünftig Geflüchtete in der vorläufigen Unterbringung wohnen. Asylsuchende verbleiben bis zum Ende ihres Asylverfahrens, aber höchstens für 2 Jahre in der vorläufigen Unterbringung. Danach haben sie die Berechtigung, in die Anschlussunterbringung zu wechseln und verlassen die Gemeinschaftsunterkunft, sobald eine andere Unterkunft gefunden oder zugewiesen wurde.

Was unternehmen die Stadt Göppingen und der Landkreis Göppingen präventiv, um das Auftreten von Problemen zu vermeiden?

Das Sicherheitskonzept des Landkreises sieht insbesondere für die Anfangszeit die Beauftragung eines Sicherheitsdienstes vor. Der Landkreis unterstützt außerdem die Integration der zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner durch eine für die Wohnheimleitung und eine für die Sozialbetreuung zuständige Stelle. Die Sozialbetreuung ist die Ansprechperson für alle Fragen rund um das laufende Asylverfahren und jegliche Schritte der lokalen Integration (Geldleistungen, Gesundheitsversorgung, Bildung, Spracherwerb). Bei einer Belegung mit 45 Personen, wird der Landkreis für die Sozialbetreuung eine Teilzeitstelle mit ca. 50% zur Verfügung stellen, die ausschließlich für das ehem. Hotel Opus zuständig ist. Die Wohnheimleitung und der zuständige Hausmeisterdienst kümmern sich um die praktischen Belange wie die Ausstattung der Zimmer und Reparaturen. Alle Personen, die zukünftig im ehem. Hotel Opus untergebracht werden, haben bereits Erfahrungen in der Landeserstaufnahmeeinrichtung gesammelt. Sollte es dauerhaft Probleme mit einzelnen Personen geben, hat der Landkreis immer die Möglichkeit diese Personen in andere Unterkünfte umzuverteilen. Die Stadt Göppingen leistet zudem, falls erforderlich, zusätzliche Unterstützung durch den GVD. Sie wird auch die zuständige Sozialberatung unterstützen und über alle ehrenamtlichen Angebote und offenen Angebote im gesamten Stadtgebiet informieren. Diese Angebote tragen zur Integration und Förderung der Bewohnenden bei.

Welche Erfahrungen gibt es mit vergleichbaren Unterkünften in Göppingen?

Mit der dezentralen Unterbringung von Flüchtlingen in kleinen Einheiten, wie sie nun auch im Bodenfeld geplant ist, wurde in Göppingen seit den Fluchtbewegungen in den Jahren ab 2015 („Göppinger Weg“) und insbesondere auch in den letzten zwei Jahren seit Beginn des Krieges in der Ukraine gute Erfahrungen gemacht. Die Unterbringung, die an mehreren Standorten in der Stadt erfolgt, gestaltet sich in aller Regel geräuschlos. Kleinere Probleme, wie sie immer auftreten können, wenn Menschen zusammenleben, konnten stets schnell und in der Regel mit Hilfe der Sozialbetreuung in den Unterkünften gelöst werden. Auch im „Hotel Opus“ waren über annähernd ein Jahr Geflüchtete in der Anschlussunterbringung untergebracht, ohne dass Probleme aufgetreten oder die untergebrachten Personen in irgendeiner Art und Weise auffällig geworden sind

Wie kann ich bei der Integration der zukünftigen Bewohnenden unterstützen?

In der Vergangenheit haben sich rund um die Standorte von Gemeinschaftsunterkünften („vorläufige Unterbringung“) Kreise ehrenamtlicher Engagierter gebildet. Die Stadt koordiniert und unterstützt dieses Engagement. Bitte melden Sie sich bei Frau Sandra Corveleyn, Integrationsbeauftragte mit Fokus Flüchtlingsarbeit (Tel.: 07161 650-55711; Mail: scorveleyn@goeppingen.de), wenn Sie Interesse haben sich ehrenamtlich für die Integration von Flüchtlingen (im Bodenfeld oder an anderer Stelle in Göppingen) zu engagieren.

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