Fairen Handel unterstützen
Ob im Rathaus oder in den Schulen, in den Vereinen oder den Kirchengemeinden, ob in den Geschäften oder in der Gastronomie – der Faire Handel gehört in diesen Gemeinden zum Stadtbild. „Alle diese Städte setzen sich gemeinsam dafür ein, dass vor allem den Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika zu gerechteren Arbeits- und Lebensbedingungen verholfen wird“, würdigte damals Christian Ude, Oberbürgermeister der Stadt München, als Präsident des Deutschen Städtetags. „Städte und Gemeinden vergeben rund 50 Prozent aller öffentlichen Aufträge und können deshalb mit ihrer Nachfragemacht einen erheblichen Teil zur fairen Vergabe und damit zum Erfolg des fairen Handels beitragen.“ Garstang in Großbritannien wurde im April 2000 zur ersten Fairtrade Town der Welt ernannt; heute gibt es über 1.000 Fairtrade Towns in 23 Ländern auf allen sechs Kontinenten, so auch London, Madrid, Paris – und seit Oktober 2012 auch Göppingen!
Fünf Kriterien müssen die Bewerber erfüllen, um den Titel zu erhalten. Es muss eine Steuerungsgruppe gegründet werden, die die Aktivitäten koordiniert und die verschiedenen Institutionen vernetzt. Die Kommunen legen per Ratsbeschluss ihre Teilnahme fest und verpflichten sich, bei Sitzungen und im Rathaus nur noch fair gehandelten Kaffee zu trinken und mindestens ein weiteres Produkt aus Fairem Handel anzubieten. Schulen, Vereine und Kirchen müssen sich ebenso nachweislich engagieren wie der Einzelhandel und die Gastronomie. Erst wenn eine bestimmte Anzahl an Aktivitäten und Angeboten erreicht ist und die lokale Presse darüber berichtet, erhalten Kommunen die Auszeichnung, erläuterte Edith Gmeiner vom Verein „TransFair“. Ein Ausruhen auf den Lorbeeren gibt es aber nicht: In zwei Jahren wird die Einhaltung der Kriterien erneut überprüft.