Biotopverbundplanung

Das Landschaftsbild von Göppingen wird geprägt durch Wiesen und Streuobstwiesen, Äcker, Wälder, Hecken, Gewässer mit ihren begleitenden Auwaldstreifen und vereinzelt Sonderstrukturen wie Kalkmagerrasen oder Felsen. Trotz dieser reichhaltigen Strukturen gibt es in Göppingen, wie in ganz Deutschland, nach wie vor einen hohen Verlust an biologischer Vielfalt zu verzeichnen, rund 46 % der heimischen Tier- und Pflanzenarten gelten in Baden-Württemberg als gefährdet. Viele der gefährdeten Arten haben sich auf einen bestimmten Lebensraum spezialisiert. Durch den Klimawandel verändern sich jedoch die Umweltbedingungen – auch in Göppingen. Hinzu kommen weitere Ursachen wie der Flächenverlust und die Landschaftszerschneidung durch Verkehr, Industrie und Siedlungen, Nutzungsänderungen (höhere Nutzungsintensität aber auch Nutzungsaufgabe) und der Gewässerausbau. Dadurch sind viele Biotope für das Überleben von Tier- und Pflanzenarten zu klein und die Wanderung sowie der genetischte Austausch werden erschwert. Um dieser negativen Entwicklung entgegen zu wirken und die biologische Vielfalt und damit auch unsere Lebensgrundlage zu sichern, ist der Erhalt und der Ausbau des Biotopverbundes von großer Bedeutung.

Aufgrund dessen hat die Landesregierung im Jahr 2020 durch eine Gesetzesänderung beschlossen, den funktionalen Biotopverbund bis 2030 stufenweise auf mindestens 15 Prozent der Offenlandflächen in Baden-Württemberg zu etablieren. Für die Umsetzung dieses Zieles hat die Stadt Göppingen eine Biotopverbundplanung erstellt. Jährlich werden Maßnahmen umgesetzt, um langfristig ein Netz aus räumlich und funktional verbundener Biotope zu schaffen. Beispiele für erfolgreich umgesetzte Biotopverbundmaßnahmen sind die Entschlammung und Aufwertung von Stillgewässern, Pflege von Feuchtwiesen und Hochstaudenfluren, Aufwertung und Erhaltungsmaßnahmen von Streuobstwiesen, Offenhaltung von Sonderstandorten wie Felsköpfe und Felswände im Naturschutzgebiet Spielburg, Anlage von blühenden Säumen, Umsetzung einer fachgerechten Heckenpflege oder Erstpflegemaßnahmen wie das Zurückdrängen von Sukzession. Damit trägt die Stadt Göppingen dazu bei, die Artenvielfalt in Göppingen zu erhalten und die Resilienz des lokalen Ökosystem gegenüber Umweltveränderungen zu stärken.

Auch private Eigentümer und Bewirtschafter können auf ihren Grundstücken Maßnahmen zur Biotopvernetzung umsetzen. Hierzu stehen verschiedene Fördermöglichkeiten zur Verfügung, wie beispielswiese die Landschaftspflegerichtlinie oder landwirtschaftliche Fördermittel.

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Dr. Alexander Land
Abteilungsleiter Grünflächen

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Stadt Göppingen
Abteilung Grünflächen
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