Staufer-Ausstellung Hohenstaufen
Hier nahm alles seinen Ausgang: Aus dem Namen eines Berges wurde der Name einer Burg, wurde der Name einer adeligen Familie, wurde der Name einer Dynastie, wurde der Name eines ganzen Zeitalters. Im Göppinger Stadtbezirk Hohenstaufen wird in direkter Nachbarschaft zur Barbarossakirche die eindrucksvolle Geschichte der Staufer prägnant und anschaulich präsentiert.
Der Dokumentationsraum für staufische Geschichte wurde auf Initiative der Stadt Göppingen 1977 errichtet. Dieses Jahr nennt man das „Stauferjahr“ - eingedenk der damals gezeigten publikumswirksamen Ausstellung „Die Staufer und ihre Zeit“ im Württembergischen Landesmuseum in Stuttgart. Der Ausstellungsraum wurde seither im Abstand von ca. zehn Jahren neu gestaltet, zuletzt 2009.
Ausgehend von der Herkunft und Heimat der Staufer werden Themen wie Ritter und Ministeriale, Barbarossa auf dem Kaiserthron, Staufer im Südreich und die Kreuzzüge vorgestellt. Die Ausstellung schildert aber auch den Wandel in Stadt und Land im 12. und 13. Jahrhundert, der erst das damalige Bevölkerungswachstum und die zahlreichen Stadtgründungen ermöglichte. Fotos, Karten, Schaubilder, Originalzeugnisse und Nachbildungen bedeutender Kunstwerke der Stauferzeit veranschaulichen diese Aspekte. Zu sehen sind z. B. die berühmte „Augustalis“-Goldmünze und Silbermünzen, sog. Brakteaten. Zu den beeindruckenden Nachbildungen gehören der Cappenberger Kopf mit der Taufschale Barbarossas und die Sitzfigur Kaiser Friedrichs II. vom Capuaner Brückentor. Gezeigt werden auch Faksimile von mittelalterlichen Pergamenturkunden, die auf dem Hohenstaufen ausgestellt worden sind. So hielt sich Kaiser Friedrich Barbarossa 1181 in „castro Stoufen“ auf. Und Königin Irene von Byzanz schrieb wenige Tage vor ihrem Tod in der staufischen Stammburg einen letzten Willen ihres Gatten Philipp von Schwaben in bewegenden Worten nieder.
Auf Bildschirmen laufen Kurzfilme, die von Barbarossa auf dem Kreuzzug und den Frauen der Staufer handeln. In einer Ankleideszene wird deutlich, wie sich ein Ritter „rüstete“ und wie er mit Schwert und Schild kämpfte. Die Texte und Erläuterungen in der Ausstellung sind durchgängig in Deutsch, Englisch und Italienisch zu lesen, auch die Filme sind dreisprachig abrufbar.