Göppingen setzt auf Nachhaltigkeit
Die Stadt Göppingen bleibt weiter dran an Themen der nachhaltigen Entwicklung. Mit der Dienstanweisung „Richtlinien und Standards für eine nachhaltige, öko-soziale Beschaffung“ hat die Stadt einen Meilenstein gesetzt, um ökologische und soziale Verantwortung im Beschaffungsprozess fest zu verankern.
Nach einem Jahr ziehen die Dienststellen der Stadtverwaltung Bilanz: Von fair gehandeltem Kaffee über umweltfreundliche Büromaterialien bis hin zur Förderung lokaler Lieferanten – Nachhaltigkeit hat in fast allen Bereichen der Beschaffung Relevanz.
Relevanz der Beschaffung im öffentlichen Sektor
In Deutschland wird etwa jeder sechste Euro durch die öffentliche Hand (Bund, Ländern und Kommunen) ausgegeben. Mit diesem Beschaffungsvolumen von über 400 Milliarden Euro im Jahr – das sind etwa 13 Prozent des Bruttoinlandsprodukts – hat die öffentliche Hand einen entscheidenden Anteil an der Nachfrage nachhaltiger Produkte und Dienstleistungen. Etwas mehr als die Hälfte der Ausgaben entfällt dabei auf kommunale Einrichtungen. Der Umstieg auf nachhaltige Beschaffung birgt deshalb großes Potenzial, um eine ökologisch und sozial verantwortliche Produktion voranzubringen und eine Vorbildrolle der Kommunen für einen nachhaltigen privaten Konsum einzunehmen.
Fortschritte in der nachhaltigen Beschaffung
Die Dienstanweisung „Richtlinien und Standards für eine nachhaltige, öko-soziale Beschaffung“ wurde in einem partizipativen Prozess von September 2020 bis 2023 erarbeitet: Dezernatsübergreifend wurden Schulungen angeboten und das Dokument wurde in Zusammenarbeit erstellt. Es werden darin der Geltungsbereich, sensible Produkte, Verfahren, Kontrolle/Nachweis festgehalten. Ein Catering-Leitfaden wurde daraus abgeleitet. Seit Inkrafttreten der neuen Richtlinien im Oktober 2023 wurden zahlreiche Maßnahmen umgesetzt.
Um nur ein paar Beispiele zu nennen: Basteln mit Recyclingmaterialien und Naturstoffen in den Kindertagesstätten, Einkauf von Fairtrade-Geschenken, nachhaltige Werbeartikel wie Luftballons aus Naturkautschuk, Ausschreibung umweltfreundlicher Büroartikel, Digitalisierung von Dokumenten zur Papiervermeidung, Anwendung des Catering-Leitfadens bei Veranstaltungen, Tauschbörse für nicht mehr verwendete Möbel, Verzicht auf Wegwerfgeschirr, Unterstützung lokaler Geschäfte. Mit diesen Maßnahmen leistet die Stadtverwaltung einen wichtigen Beitrag für die Umwelt, die Gesellschaft und die nachfolgenden Generationen.
Nachhaltigkeit beginnt bei jedem Einzelnen
Die Stadt Göppingen möchte nicht nur selbst als Vorbild agieren, sondern auch die Bürgerinnen und Bürger inspirieren. Durch bewusste Kaufentscheidungen kann jeder Einzelne dazu beitragen, ökologische und soziale Standards zu fördern. Man kann bei Einkäufen auf Produkte mit Nachhaltigkeitssiegeln achten, regionale Anbieter bevorzugen und wo möglich, auf Einwegartikel verzichten. Denn: Nachhaltigkeit ist keine Last, sondern eine Chance, das Leben bewusster und zukunftsorientierter zu gestalten. Ob Fairtrade-Schokolade, plastikfreie Verpackungen oder langlebige Alltagsgegenstände – jede kleine Veränderung im Konsumverhalten kann Großes bewirken. Mit einem Flyer weist die Verwaltung zukünftig beim Einkauf ihre Lieferanten auf ihre Standards hin. Zudem freut sich die Stadt über Hinweise aus der Öffentlichkeit, wenn Bürger und Bürgerinnen Optimierungspotenzial in der Verwaltung feststellen.
Auf dem Weg zur nachhaltigen Zukunft
Für 2025 und die kommenden Jahre heißt es: Dranbleiben trotz Herausforderungen wie dem begrenzten Angebot nachhaltiger Produkte oder Budgetrestriktionen, denn Nachhaltigkeit ist nicht nur ein Ziel, sondern eine Verpflichtung. Die Stadtverwaltung lädt Bürgerinnen und Bürger ein, sich den Bemühungen einer nachhaltigen Beschaffung anzuschließen: Die lebenswerte Zukunft lässt sich nur gemeinsam gestalten.
Der erwähnte Flyer lässt sich unter folgendem Link einsehen: https://tinyurl.com/nachhaltigebeschaffung-svgp